Felswand von Santa Fé

Lage:

am unteren Hang des Vulkans Miravalles, Kanton Bagaces, 7 km südlich des Dorfs Santa Fé, am rechten Ufer des gleichnamigen Bachs

Fläche:

7 m Länge

Datierung

300-1550 n.Chr.

Zugang

öffentlich

Beschreibung

Der Fundort besteht aus einer verzierten Felswand, die komplexe und einzigartige Motive wiedergibt. Ihre geschützte Lage unter dem Laubdach einer Baumgruppe hat sich günstig auf die Erhaltung der Petroglyphen ausgewirkt.

Das Hauptmotiv besteht aus einer anthropomorphen Figur. Sie besitzt einen länglichen Körper, der mit ineinander verschränkten Dreiecken verziert worden ist. Von seinen Seiten gehen einfache Linien aus, welche die Gliedmaßen der Gestalt darstellen. Sie münden in konzentrische Kreise, die Füße und Hände verkörpern sollen.

Auf der linken Seite des Hauptmotivs befindet sich eine Darstellung, die an Flechtmuster erinnert. Sie ist in ein Rechteck eingebettet, das aufgrund seiner ikonographischen Besonderheit möglicherweise später als das Hauptmotiv angefertigt worden ist. Auf der rechten Seite des Hauptmotivs befinden sich dagegen zwei zoomorphe Figuren, deren Rumpf durch ein Raster verziert wird. Da sich ihre Beine zu bewegen scheinen, kann angenommen werden, das die Darstellungen laufende Hirsche abbilden.

Die Darstellung von Hirschen tritt in der Cordillera de Guanacaste an keinem anderen der besuchten Fundorte auf und verbindet sich möglicherweise mit einer indigenen Legende, die zum mythologischen Erzählschatz der Region gehört.

Am linken Rand der verzierten Felswand gibt es einen zweiten Motivkomplex, der jedoch nur schwer zu erkennen ist. Er besteht aus Kreisen, Spiralen und konzentrischen Kreisen, die ein Rechteck umgeben, das sich zwischen ihnen befindet. Da die verzierte Oberfläche zahlreiche Abschürfungen aufweist, kann nur schwer gesagt werden, was der Bildkomplex ursprünglich darstellen sollte.

Ähnlich schlecht ist der Erhaltungszustand des dritten Panels, welches sich am rechten äußeren Rand der verzierten Felswand befindet. Es zeigt einfache Linien, die mit einer geometrischen Darstellung verbunden sind. Letztere wiederholt möglicherweise die miteinander verschränkten Dreiecke des zuerst beschriebenen Hauptmotivs, das aus einer anthropomorphen Figur besteht, welche von einem verzierten Rechteck begleitet wird.

Manche Motive dieser Fundstätte könnten mit Keramik-Komplexen in Zusammenhang stehen, die aus den Perioden zwischen 500 v.Chr. und 1550 n.Chr. stammen.

Galerie
Darstellungen auf den Felsen
Herstellungstechniken

Einschlagung

Abschabung

Glättung

Die Petroglyphen des Fundorts sind in den Stein geritzt, gemeißelt oder geschlagen worden. Weitere Bearbeitungstechniken stellen das Kratzen, Schaben und Glätten von Linien dar. Dabei können mehrere Bearbeitungstechniken miteinander kombiniert worden sein.